08.09.2025

Optimale Ausrichtung von PV-Anlagen – So holen Sie das Maximum heraus

Optimale Ausrichtung von Photovoltaikanlagen: Tipps für Süd-, Ost-, West- und Norddächer. Mit Glas/Glas-Modulen lohnen sich sogar Norddächer!

Solarteure tragen Solarmodul

Photovoltaikanlagen sind eine der besten Investitionen in die eigene Energiezukunft. Doch viele Hausbesitzer fragen sich: Wie muss mein Dach ausgerichtet sein, damit sich eine PV-Anlage wirklich lohnt? Die gute Nachricht: Dank moderner Modultechnologien ist heute fast jedes Dach nutzbar – selbst eine Nordausrichtung kann sinnvoll sein.

Warum die Ausrichtung so wichtig ist

Die Ausrichtung (Himmelsrichtung) und die Neigung des Daches beeinflussen, wie viel Sonnenlicht die Module im Jahresverlauf einfangen. Das wirkt sich direkt auf den Stromertrag und damit auf Ihre Stromkostenersparnis aus.

Südausrichtung – Höchster Ertrag übers Jahr

  • Idealwert: Süddächer liefern in Deutschland den maximalen Jahresertrag.

  • Richtwert: Eine optimal ausgerichtete Südanlage kann pro kWp rund 950–1.100 kWh Strom pro Jahr erzeugen.

  • Dachneigung: Am besten zwischen 30 und 35 Grad.

Ost- und Westausrichtung – optimal für Eigenverbrauch

  • Leichte Verluste: Etwa 10–15 % weniger Jahresertrag im Vergleich zu Südanlagen.

  • Vorteil: Stromerzeugung verteilt sich besser über den Tag.

    • Ost: mehr Energie am Vormittag

    • West: mehr Energie am Nachmittag/Abend

  • Praxisbeispiel: Wer morgens kocht oder abends das E-Auto lädt, profitiert von einer Ost-/West-Anlage.

Nordausrichtung – sinnvoll mit modernen Glas/Glas-Modulen

Früher galten Norddächer als ungeeignet – das hat sich geändert.

  • Grund: Glas/Glas-Module nutzen diffuses Licht besonders gut. Selbst bei indirekter Sonneneinstrahlung erzeugen sie zuverlässig Strom.

  • Richtwert: Erträge können nur 20–25 % unter einer Südanlage liegen – oft wirtschaftlich trotzdem attraktiv, vor allem wenn Speicher integriert werden.

  • Vorteil: Wer ein Norddach hat, verschenkt heute keine Dachfläche mehr, sondern kann sie dank moderner Technik effizient nutzen.

Der Einfluss der Dachneigung

  • 30–35 Grad: Optimal für Süddächer.

  • Flachdächer: Module werden aufgeständert, sodass sie den besten Winkel erreichen.

  • Steildächer (über 45 Grad): Besonders im Winter vorteilhaft, da die tiefstehende Sonne optimal genutzt wird.

Verschattung und Umgebung

  • Auch die beste Ausrichtung hilft nichts, wenn Bäume, Nachbarhäuser oder Kamine Schatten werfen.

  • Tipp: Mit einem Fachbetrieb lassen sich Verschattungsanalysen durchführen, um die ideale Modulposition zu finden.

Praxisbeispiel – Ertragsvergleich

Ein typisches Einfamilienhaus mit 10 kWp Leistung:

  • Süddach: ca. 10.000 kWh/Jahr

  • Westdach: ca. 8.700–9.000 kWh/Jahr

  • Norddach (Glas/Glas): ca. 7.500–8.000 kWh/Jahr

Selbst auf einem Norddach lassen sich so Stromkosten von mehreren hundert Euro jährlich sparen. Mit einem Speicher steigt der Eigenverbrauch zusätzlich deutlich an.

Fazit

Egal ob Süd, Ost, West oder Nord: Mit modernen Solarmodulen ist fast jedes Dach für Photovoltaik geeignet. Während Südanlagen die höchsten Erträge bringen, punkten Ost-/Westanlagen beim Eigenverbrauch. Dank Glas/Glas-Technologie sind inzwischen sogar Norddächer eine lohnenswerte Option. Wichtig ist eine individuelle Planung, die sowohl die Dachausrichtung als auch die persönlichen Verbrauchsgewohnheiten berücksichtigt.

FAQ – Häufige Fragen zur PV-Ausrichtung

Welche Ausrichtung ist die beste?
Eine Südausrichtung liefert den höchsten Gesamtertrag. Für viele Haushalte sind aber Ost-/Westdächer sogar wirtschaftlicher, weil der Strom besser zu den Verbrauchszeiten passt.

Lohnt sich eine PV-Anlage auf einem Norddach?
Ja – besonders mit Glas/Glas-Modulen, die diffuses Licht optimal nutzen. Zwar ist der Ertrag geringer, aber wirtschaftlich meist dennoch interessant.

Kann man auch mehrere Dachseiten kombinieren?
Absolut. Oft werden Module auf Süd- und Westdächern kombiniert, um ganztägig Strom zu produzieren.